Immer wieder Rumänien – weil es uns am Herzen liegt
Diesen Sommer war Franzi wieder in Rumänien. Wie jedes Jahr. Doch anders als in den vorhergehenden zwanzig Jahren hat Franzi dieses Jahr mit ihrer Mutter und Schwester beschlossen eine kleine Rumänien-Rundreise zu machen.
Aber bevor wir - wie üblich - zu den Reiseerlebnissen und Höhepunkten der Reise kommen, möchte ich kurz einen Einblick geben, wieso Franzi schon seit 20 Jahren immer wieder nach Rumänien geht: karitative Zwecke. 1999 hat der mittlerweile verstorbene Pater Paterno eingefädelt, dass ein Lastwagen voller Güter von unterschiedlichen Spendern (z.B. Chocolat Frey, Ölz, Ospelt und auch Maestrani Chocolat) an Weihnachten nach Rumänien fährt und die Güter dort den notleidenden Menschen verteilt werden. Franzis Eltern, Herbert und Blanca Ospelt haben die Aktivitäten von August Paterno stets unterstützt und Naturalien mitgegeben. Dieses Engagement hat Franzi schon immer beeindruckt und geprägt. Der letzte Wunsch von Pater Paterno, dass die Projekte und Aktivitäten in Rumänien weitergeführt würden, hat sich Franzi zu Herzen genommen. Seither reist sie mindestens einmal pro Jahr nach Rumänien, um sicherzugehen, dass die Spenden richtig eingesetzt werden.

Ein gemeinsames Foto mit Pater Paterno (2. Person von links) aus alten Zeiten
Da auch Blanca Ospelt, Franzis Mutter, die Projekte fleissig unterstützt hat, kam Franzi kurzerhand auf die Idee, die alljährliche gemeinsame Reise durch Rumänien zu machen. So machten sich Blanca Ospelt, Franzi Ospelt, Erica Hafner und Antonia Frick Ende August zusammen auf den Weg nach Rumänien. Erste Destination: Bukarest.
Kaum angekommen war Antonia Frick, die Gründerin der YANA Foundation, schon voll ausgebucht und beansprucht mit Besprechungen rund um die Hilfsprojekte und Kinderhäuser, welche sie mit ihrer Stiftung in Rumänien aufgebaut hat. Am Abend würden sie sich wieder zum Abendessen treffen. Blanca, Franzi und Erica haben die Zeit genutzt, um das ihnen noch unbekannte Bukarest zu entdecken. Fazit: Viele, schöne orthodoxe Kirchen (87% der Rumänen sind orthodox), bunte Architektur, Logans und Dacias auf den Strassen, viele Süssigkeiten und eigentlich eine ganz entspannte Zeit.

Franzi und ihre Mutter Blanca vor dem Hotel in Rumänien

Eine der vielen schönen orthodoxen Kirchen

Bild: Blanca, Erica und Franzi in einem der vielen Restaurants und Cafés in Bukarest

Das Dessert darf nicht fehlen – eine Auswahl an Süssigkeiten in Bukarest
Auch das «Dimitrie Gusti» Museum, das Heimatsmuseum, stand auf der Liste: Es beherbergt originale Monumente und wiederspiegelt das ursprüngliche und traditionelle Leben der Rumänen. Das Museum befindet sich in einer ruhigen, schönen Gegend und ist ein süsses Dorf, welches Eindruck hinterlässt. Auch traditionelles Essen gehört auf die Liste, wenn man eine Stadt entdeckt. Dementsprechend gab es zu mittags Speisen aus dem Restaurant «Caru’cu bere».
Und das wohl imposanteste Gebäude in Bukarest: Das Parlament. Das Gebäude ist eines der flächenmässig grössten Gebäude der Welt und beschäftigte rund fünf Jahre lang (von 1983 bis 1989) 20000 Arbeiter und irgendwas zwischen 400 und 700 Architekten. Antonia konnte den drei Frauen eine Führung durch das Parlament organisieren, was doch ein ziemliches Erlebnis ist. Nicht ein Mal die Taxis dürfen bis zum Parlamentseingang fahren. Nach den Metern zu Fuss zwischen Taxi und Parlament, öffnete sich den Frauen das Tor zu dem pompösen «Parliament Palace». Doch – wie so oft, so pompös es aussieht, so schrecklich sind die Fakten dahinter: Das Gebäude wurde vom diktatorisch regierenden rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceausescu in Auftrag gegeben. Er machte die Häuser auf der Fläche ohne Rücksicht auf Verluste dem Erdboden gleich, liess das Volk aushungern und steckte das Geld in den Bau seines pompösen Palasts. Allerdings kam Ceausescus die rumänische Revolution 1989 zuvor und er konnte nie in den Palast einziehen. Nach langen Überlegungen, was man mit dem Gebäude denn nun anstellen sollte, wird es heute als Konferenzzentrum, Parlament und «National Museum of Contemporary Art» genutzt.

In den Eingangshallen des Parlaments

Franzi und Blanca auf dem Balkon des Parlaments

Ein Teil des Parlaments von innen

Vor dem grossen Parlamentspalast
Nach den vielen Eindrücken in Bukarest haben sich die vier Frauen auf zur nächsten Destination gemacht: Brasov begrüsst sie mit einem Schriftzug à la Hollywood, der schon von weitem sichtbar ist. Brasov nennt man übrigens auch «das Tor zu Transsilvanien» und hat eine empfehlenswerte Altstadt: Spätmittelalterliche Bürgerhäuser, eine grosse Farbenvielfalt, viele Restaurants, Bars und kleine Geschäfte – und eine schwarze Kirche. Der Name der schwarzen Kirche kommt daher, dass diese nach einem Brand statt abgerissen, neu aufgebaut wurde und noch heute die Russspuren erkennbar sind.

Brasov-Schriftzug mitten auf dem Hügel

Altstadt Brasov
Auch in Bacau, das nächste Reiseziel, gibt es einige Monumente zu sehen. Die Stadt ist eine der ältesten rumänischen Städten und ist in einer schönen Landschaft eingebettet. So laden der See Bacau oder der Cancicov Park ein, die schöne Natur bei Spaziergängen zu entdecken. Auch Essenstechnisch finden sich einige Highlights in Bacau. Aber das war nicht der Hauptgrund, weshalb Franzi, Blanca, Erica und Antonia dort waren. Vielmehr waren sie auf Besuch im Casa Yana (YANA steht übrigens für „You are not alone“) und haben von dort aus verschiede Kinderheime besucht. Schön war auch der Besuch bei den Schwestern von Kalkutta im Mutter Teresa Heim. Die Missionarinnen der Nächstenliebe erkennt man an ihren weissen Saris mit blauen Streifen am Rand. Es ist immer wieder erfreulich bei den Schwester vorbeizuschauen und sich auszutauschen.

Erica, Antonia, Franziska und Blanca am Eingang des Casa Yana

Die vier Damen mit einer der Schwestern von Kalkutta
Weiter ging es dann nach Sabaoani, wo die Francis & Friends Charitable Foundation seit fünf Jahren den Bau eines Gesundheitszentrums vorantreibt. Da es in der Umgebung rein gar keine medizinische Versorgung gibt, soll dieses Zentrum eine erste Grundversorgung (z.B. Infusionen, Therapien, etc.) gewährleisten. Dieses Projekt wird von einigen grosszügigen Spendern unterstützt, unter anderem eben auch schon seit Beginn von Blanca Ospelt und Herbert Ospelt. Nun befindet sich das Projekt in der Endphase: Was jetzt noch fehlt, ist die Einrichtung. Die Damen haben es sich natürlich nicht entgehen lassen, vorbeizugehen und der Fortschritt zu begutachten.

So hat der Bau des Gesundheitszentrums vor ein paar Jahren ausgesehen

So sieht das Gesundheitszentrum in Sabaoni nun (September 2019) aus

Der nächste Schritt ist die Beschaffung der Mittel für die Inneneinrichtung für das Gesundheitszentrum
Nach dem Check der Fortschritte des Baus, stand der Ort „Iasi“ als nächste Destination auf der Reiseliste. Die ehemalige Hauptstadt von Moldawien wird umschrieben als „nationales Museum, welches durch die Schätze der Geschichte und Kunst erstrahlt“. Vor allem aber zu erkennen ist die deutliche Spur, die der Kommunismus sowie Iasi als Siedlungsschwerpunkt der rumänischen Juden hinterlassen hat. Die Häuser sind „eher grau“. Man muss allerdings sagen: Mit der „Metropoliten-Kathedrale“ sind sie in Besitz einer wunderschönen orthodoxen Kirche. Und es ist in der Tat wahr, dass Iasi, wie es die offizielle Tourismusseite von Rumänien verspricht, „von Schönheit und Charme umgeben“ ist. Die Gegend rund um Iasi ist tatsächlich wunderschön! Doch auch in Iasi stand nicht nur Sightseeing und Tourismus an: So haben die vier Frauen bei den Schwestern von Iasi übernachtet und ihnen Stricksachen mitgebracht.

Erica packt gemeinsam mit den Schwestern von Iasi die Stricksachen aus
Von Iasi führte die Reise weiter nach Suceava, einer der ältesten Städte Rumäniens. Suceava ist voll mit vielen schönen Gebäuden, aber auch mit faszinierender Geschichte. Die Stadt ist bekannt dafür, dass sie es – trotz turbulenter Geschichte – geschafft hat, ihre alten moldawischen Traditionen zu bewahren. Zu denen gehören auch die schönen Moldaukloster, welche die Frauen in Suceava besichtigen gingen. Eines der Highlights: Das Moldaukloster Sucevita. Im Moldaukloster Sucevita sind die Fresken innen und aussen noch vollständig erhalten, und zu allem Überfluss ist es innen sowie aussen mit wunderschönen Wandmalereien versehen.

Das Moldaukloster Sucevita von aussen.

Das Moldaukloster Sucevita von innen.
Ein weiterer Grund, wieso ein wert ist, der Stadt Suceava einen Besuch abzustatten, sind die Festungen von Suceava, welche aus dem 14. Jahrhundert stammen. Die Stadt ist um zwei Festungen herum entstanden. Von der Zitadelle mit dem Namen „Secheia“ ist allerdings nicht mehr viel übrig, von der zweiten Festung – der Zitadelle Scaun – allerdings schon: Die Stadt wurde zwei Jahrhunderte später renoviert und mit ihr die Festung Scaun. Der Besuch von verschiedenen Räumen wie Kapelle, Gefängnis oder Dampfbad lässt die Zeit zurück ins Mittelalter drehen.

Die Zitadelle «Scaun», eine der Festungen von Suceava.
Den Samstag, der letzte Tag vor Rückfahrt nach Bukarest und Rückflug nach Zürich, liessen die Frauen gemütlich ausklingen. So standen auch samstags noch Besichtigung von weiteren Moldaukloster an. Allerdings blieb auch Zeit für ein gemütliches Einkaufen in Suceava, feines Essen und einen entspannten Abend im Hotel Mandachi in Suceava
Alles in allem hatten die vier Frauen, Franzi, Blanca, Antonia und Erica, eine vollgepackte, abwechslungsreiche und eindrückliche Reise durch Rumänien, welche ihnen viel Freude bereitet hat und einem mit einem guten Gefühl nach Hause gehen lässt. Es ist immer wieder beeindruckend, wie gutmütig und herzlich die Leute in Rumänien sind. Danke!
Übrigens:
Wer mehr über die Francis & Friends Charitable Foundation sowie das Gesundheitszentrum erfahren möchte, ist hier richtig:
https://francis-friends.li/de/projekte/gesundheitszentrum/
Und für alle, die an der Organisation YANA interessiert sind, ist diese
Webadresse interessant: http://www.yana.li